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Sonntag, 8. März 2009

Cognac, Armagnac, Brandy de Jerez, Armenien Brandy, Deutscher Weinbrand und Branntwein ...

Das Thema ist mir zu kompliziert.
- Vor dem 20. Jahrhundert war "Cognac" fast der einzige Begriff für diese Spirituose.
- Gegen 1900 tauchte der Begriff "Weinbrand" das erste Mal in Deutschland auf.
- Nach dem Versailler Vertrag (1920) durfte "Cognac" nur noch für das Produkt aus dem Département Charente verwendet werden.
- 1909 hat "Armagnac" seinen Auftritt und darf nur für in dem Département Gascogne hergestellten Brandy benutzt werden.
- Spanien gehört ebenfalls zu den Großen in Sachen Brandy, Weinbrand, was auch immer. Seit 1987 ist der aus der Region Jerez de la Frontera stammende Brandy, Branntwein, was auch immer als Brandy de Jerez bekannt und geschützt.
- Armenien ebenfalls ein Urgestein produziert seit 1887 seinen "Armenien Cognac" - heute "Armenien Brandy". Dieser darf nur aus armenischen Weintrauben hergestellt werden.

Deutschland macht es sich nicht so leicht [Quelle: Schnapsler]:
"Nach dem Willen der Gesetzgeber sollte die Bezeichnung Weinbrand für einen Branntwein aus Wein zwei Tatsachen zum Ausdruck bringen: Seine gehobene Qualität gegenüber dem "normalen" Branntwein aus Wein und seine Herstellung im Inland. Daher definierte das Weingesetz von 1971 Weinbrand als "Qualitätsbranntwein aus Wein" und stellte ähnlich strenge Anforderungen wie für einen Cognac.

Zwar gelang es der Bundesrepublik Deutschland nicht, diese Bezeichnung allein Erzeugnissen ihres Hoheitsgebietes vorzubehalten, jedoch wurden Qualitätsvorschriften erlassen, die von einer lückenlosen Kontrolle vom Rohstoff bis zum Fertigprodukt zu den schwersten der Welt gehörten. Aus diesem Grund durfte sich auch nicht jedes Erzeugnis aus gebranntem Wein aus dem Ausland Weinbrand nennen.

Das EuGH hat mit Urteil vom 20.2.1975 es dann als unvereinbar mit dem EWG-Vertrag angesehen, dass vergleichbare Erzeugnisse aus den anderen EWG-Staaten nicht als Weinbrand bezeichnet werden durften. Diesem Urteil wurde bei der Neufassung des Weingesetzes von 1982 Rechnung getragen: Weinbrand war nun als synonyme Bezeichnung für einen Qualitätsbranntwein aus Wein aufzufassen, unabhängig von dessen Herkunft.

Mit der Europäischen Spirituosenverordnung vom 29.5.1989 ist eine völlig neue Rechtslage geschaffen worden, die eine Umkehrung der mit den Bezeichnungen "Branntwein" und "Weinbrand" verbundenen Qualitätsvorstellungen mit sich brachte. Während "Branntwein" ausschließlich aus Weindestillat mit einer Abtriebsgrenze von 86% vol hergestellt sein und einen Mindestalkoholgehalt im Fertigprodukt von 37,5% vol aufweisen muss, können bei Weinbrand bis zu 50% des Alkohols aus einem Destillat stammen, das bis zu 94% vol destilliert wurde, bei einem Mindestalkoholgehalt von 36% vol. Allerdings sind der Mindestgehalt an flüchtigen Nebenbestandteilen mit 125 g/hl A und der Höchstgehalt an Methanol mit 200 g/hl A bei beiden Erzeugnissen identisch.

Inländischer Branntwein aus Wein darf als "Deutscher Branntwein aus Wein" bezeichnet werden, wenn sein Alkoholgehalt ausschließlich aus im Inland gewonnenen Destillat stammt und er auch dort hergestellt und fertiggestellt worden ist. Gleiches gilt sinngemäß auch für ausländischen Branntwein aus Wein. Die Deklaration als Branntwein aus Wein kann durch die Bezeichnung "Cognac" oder "Armagnac" ersetzt werden, wenn die entsprechenden Erzeugnisse in Frankreich oder unter Zollaufsicht im Inland abgefüllt und mit dem von der französischen Steuerverwaltung vorgeschriebenen Begleitdokument eingeführt worden sind.

Damit hätte ich das Thema mal kurz angeschnitten.
Ein passender Cocktail darf natürlich auch nicht fehlen:

Japanese Cocktail: (Cocktailspitz)
6cl Brandy (Ihr wisst schon...)
1,5cl Orgeat
2 Dashes Angostura Bitters
Shake or Stir - Strain - Serve

Euer Jigger

2 Kommentare:

Thorsten hat gesagt…

Moin Jigger, was ist aus deinem Shaker geworden? Hast du ihn auf gekriegt?
Gruß aus HH

Jigger hat gesagt…

Nope. Ich hatte dir eigentlich auch schon ein Mail geschrieben, wie ich gedacht hatte...
Aber wenn nich, die Mailadresse für diesen Blog wäre jigger.blog@gmx.de, also falls du mir deinen Geheimtrick verraten willst.
Dank Dir schon mal im Vorraus.